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Weibliche Dimension in Industrie 4.0
- 15. September 2020
- Posted by: BildungsCluster
- Category: Allgemein
Eine Industrie 4.0-geprägte Gesellschaft braucht neue Konzepte und Leitbilder, und dazu gehört die weibliche Dimension. Was für die MINT-Fächer gilt, trifft auch auf die Funktion Einkauf zu. Frauen müssen erkennen, welche Chancen sich ihnen hier bieten. Unternehmen, Verbände, Aus- und Weiterbildungsinstitutionen sind gefordert, Perspektiven deutlich zu machen.
Die Unternehmen in der Automobilindustrie suchen intensiv nach gut ausgebildeten Ingenieurinnen. Nicht nur dort, weiß man mittlerweile, dass gemischte Teams effizient, innovativ und kreativ sind. Auch ein konservativ (vorrangig männlich) geprägter Einkauf kann erfolgreicher agieren, wenn er die weibliche Dimension hinsichtlich Emotion, Intuition, Flexibilität, Organisation, Kommunikation, Entscheidungsfindung und Führung für mehr Erfolg und Fortschritt zu steuern versteht. Daher finden sich auch heute immer mehr Frauen im Einkauf, leider nicht immer in Führungspositionen.
Egal ob MINT oder Einkauf: Unternehmen werden in Zukunft im Wettbewerb nur dann punkten, wenn sie projektbezogen alle benötigten Kompetenzen horizontal und abteilungsübergreifend bündeln. Wer weiterhin auf traditionellen Hierarchien und eindimensionalem Top-down-Delegieren beharrt, wird abgehängt. Unternehmenslenker müssen hier klar Farbe bekennen und neue Zusammenarbeitsformen zulassen und fördern.
Die Attraktivität eines Jobs bemisst sich heute nicht mehr allein an der Höhe des Salärs – „Zusatzservices“ sind das Gebot der Stunde. Die weibliche Dimension kann zum Beispiel durch Mentoring-Programme befeuert werden, bei denen erfahrene Kolleginnen ihr Wissen an Einsteigerinnen weitergeben.
Change um 180 oder gar 360 Grad lässt sich nicht ohne Investition in Geld und Zeit realisieren. Wer auf Karrierepfade verweist, muss Mitarbeitern das Erweitern von Schlüsselqualifikationen ermöglichen.
Beispiel: der „Master of Business Administration (MBA) + Strategic Purchasing & Supply Chain Management“ – von BMÖ und Middlesex University London (mit organisatorischer Unterstützung der KMU Akademie). Der BMÖ unterstützt weibliche Teilnehmer, die diese berufsbegleitende Maßnahme selbst finanzieren.
Die BMÖ-Akademie bietet in ihrem umfangreichen Angebot praxisgerechte Aus- und Weiterbildung für den Einkauf, vom Certified bis zum Master-Programm, und unterstützt bei Bildungsbedarfserhebung, Weiterbildungsplanung, Inhouse-Trainings.
Dkfm. Heinz Pechek
geschäftsführender Vorstand
BMÖ – Bundesverband Materialwirtschaft Einkauf und Logistik in Österreich